Gedichte
Aller Anfang
Aller Anfang ist schwer,
das Blatt ist noch leer.
Und trotzdem geb ich nie mehr
einen Anfang her.
Der erste Eindruck: der zählt,
Der Erste, der nirgends fehlt.
Der Erste wurde gewählt.
Die Ersten sind so gestählt.
Immer die Ersten,
Immer der Anfang
Finden am ehesten
Immer den Anklang.
Doch eines bleibt offen,
was jeder vergisst:
Es bleibt doch zu hoffen:
Dass das Ende gut ist.
Loch
Da ist ein Loch in deiner Seele,
du weißt nicht, wie du´s stopfen kannst.
Da ist ein Loch in deinem Herz,
du weißt nicht , ob du´s stopfen willst.
Da ist ein Loch.
Das Loch wird immer breiter,
und das Loch wird immer tiefer,
frisst sich noch ein bisschen weiter,
frisst mit Messerscharfem Kiefer.
Nagt das Fleisch von deinen Knochen,
deine Zunge ist längst weg,
frisst sich ununterbrochen
in deinen Seelenspeck.
Da ist ein Loch in deinem Hirn,
du weißt nicht, wie es dahin kommt.
Da ist ein Loch in deinem Handeln,
du weißt nicht, was du machen darfst.
Da ist ein Loch.
Die Seele schreit vor Schmerzen,
dein Körper gibt bald auf.
Das Loch in deinem Herzen,
es klafft dunkel auf.
Die Angst nimmt überhand,
was kannst du denn dafür?
Du fühlst dich ausgebrannt.
Depression ist deine Kür.
Da ist ein Loch in der Gesellschaft,
doch sie erkennt es nicht.
Da ist ein Loch in der Menge,
das sich langsam durch die Leute frisst.
Du bist das Loch.
Der Grundsatz
Ich saß neulich da und war zufrieden,
alles gut - was will man mehr.
Das Glück war zu Mittag geblieben,
der letzte Zoff war lange her.
Wir glotzen so zum Fenster raus,
weil die Sonne schien.
Da lief so ein Grundsatz voraus
Und Fragen folgten ihm.
Er rief: Hey, was macht ihr später,
wenn ihr nicht mehr froh sein wollt?
Komm werdet doch Verräter!
11 Silberlinge für euer Gold.
Das Glück und ich wir sah´n uns an
Und uns war beiden klar:
Das es so nicht weiter gehen kann.
Der Grundsatz war so wahr.
Denn was sollte ich denn machen,
wenn mich das Glück verlässt?
Ich packte meine Sieben Sachen
Und danach den Rest.
Denn: Bevor mich das Glück verlassen kann
Verlass ich es zuerst.
Ich schließe mich dem Grundsatz an,
bevor du mich belehrst.
Hey, was machst du später,
wenn du nicht mehr depressiv sein willst?
Bist schon lange ein Verräter,
wenn du dem Lebensglück nicht hilfst.
Wenn du fällst
Wenn du fällst,
Fall in meine Arme.
Wenn du glaubst,
glaub das ich mich erbarme.
Wenn du weißt,
weiß das ich immer da bin.
Wenn du nimmst,
dann nimm es einfach hin!
Wenn ich falle,
fall ich weich zu dir.
Wenn ich glaube,
glaube ich an jetzt und hier.
Wenn ich weiß,
weiß ich das es Real sein kann.
Wenn ich nehme,
dann Nehm ich nur das beste an.
Lass uns Fallen in das Tief,
wo unsre Sehnsucht wohnt.
Lass uns glauben das die Mühe,
sich eines Tages lohnt.
Lass uns wissen wir kommen,
niemals am Ende an.
Lass uns nehmen damit Jeder,
sein bestes geben kann.
Ego
Mein Ego hungert
denn es frisst nichts,
keine Geste, keine Worte,
nicht mal den allergrößten Beifall.
Mein Ego trauert
nur über sich selber,
über Qualen, über mich,
über das ganze grenzenlose Selbstmitleid.
Mein Ego kotzt
Aus seinem Grund;
Spuckt den Stolz, spuckt die Würde
Auf den längst verdreckten Teppich meiner Seele.
Mein Ego kämpft
Gegen mich selbst an;
Gegen Faulheit, gegen Lügen,
es kämpft weiter und zerbricht mir meinen Rest Versand.
Mein Ego wächst
Aus seinen Schuhen;
Aus Verzweiflung, aus dem Hass
Um mich vor allem Bösen zu bewahren indem es mich Unsterblich macht.